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Hettlinger
🗺 Hermann-Mitsch-Str 10, 79108 Freiburg
Die Anlage „Hettlinger“ wurde erstmalig in den Akten des Gartenamtes 1931 erwähnt. Es gab damals 260 Kleingärten, die auf Grundstücken der Heilig-Geist-Stiftung von der Stadt als Gartenland angelegt worden waren. Dazu gehörten auch 40 Kleingärten in der Liebigstr. Dies wurden im Jahr 1968 für die Ansiedlung von Gewerbebetriebe aufgelöst.
Das Hettlingergelände war ursprünglich Brachland, im Winter wurde es als „Eisweiher“ genutzt, später teilweise mit Bauschutt aufgefüllt. Auf den ersten Plänen der Anlage aus dem Jahr 1932 ist noch ein Teil der Anlage als Eisweiher ausgewiesen. Dieser Geländeteil wurde später als Versuchsgarten des Gartenamtes genutzt.
Heute befindet sich dort die „Rettichbar“ mit Biergarten, Spielplatz, sowie dem Lager – und Bürogebäude. Auf dem Lageplan von 1932 ist noch ein Schafstall mit Freigelände eingezeichnet. Im Jahre 1968 wurde dieser abgerissen und 15 weitere Kleingärten errichtet.
Das Gartengelände „Hettlinger“ wurde von 1948 bis 1954 vom Gartenverein Freiburg West verwaltet. Im Jahre 1954 wurde der Kleingartenverein Gartenfreunde Freuburg Nord e.V. gegründet. Der Generalpachtvertrag wurde am 14.April 1954 zwischen der Stadt und dem Verein unterzeichnet. Erster Vorsitzender wurde H. Mangold. Im Jahr 1960 übernahm H. Engler dieses Amt, das er bis 1990 ausübte. Sein Wirken hat den Verein bis heute geprägt.
Die Anlage „Hettlinger“ umfasst heute 201 Gärten. Gartengröße zwischen 180 – 250 qm. Sie ist eine sogenannte offene Anlage, die im Westen von einem öffentlichen Radweg (Franzosenweg) und im Osten von der Güterbahnlinie begrenzt wird. Die Wasserversorgung erfolgte am Anfang nur über offene Gräben, die vom Gewerbebach gespeist wurden. Später wurde zusätzlich in Eigenarbeit und auf Kosten des Vereines eine Wasserleitung verlegt. Seit 2008 ist diese an das öffentliche Wassernetz angeschlossen.
Auf Grund vielfältiger Einbrüche, Vandalismus und Zerstörungen wurde die Anlage mit Genehmigung der Stadt durch feste Tore verschlossen. Das Gewann „Hettlinger“ ist überwiegend eine Selbstversorgeranlage, d.h. die Gärten werden zum größten Teil zum Anbau von Gemüse, Obst und Blumen, jedoch weniger zur Erholung genutzt.
Die Vereinsgaststätte „Rettichbar“ mit ihrem Biergarten und dem großen Nussbaum wird im Sommer gerne von Gartenfreunden und Besucher genutzt. Probleme ergeben sich aus dem Betrieb der „rollenden Landstraße“, die Lärm und Schmutz bringt, sowie dem Messebetrieb, der uns zeitweilig fast alle Parkplätze nimmt.
Seitens der Stadt wurden immer wieder Pläne zur Auflösung der Anlage zu Gunsten von Gewerbeansiedlungen ins Gespräch gebracht. Die Initiativen des jeweiligen Vorstandes und des Gartenamtes haben aber solche Überlegungen immer wieder zunichtegemacht. Auch hier hat sich die Ansicht durchgesetzt, dass eine kleine grüne Lunge in jedem Industriegebiet das Kleinklima günstig beeinflusst.
Höfle
🗺 Gundelfinger Str. 57, 79108 Freiburg
Der erste Bauabschnitt der Anlage „Höfle“ (die heutige Altanlage) wurde in den Jahren 1969-1970 erstellt. Es waren Ersatzgärten für die gekündigten Vereinsanlagen „Hinterkirch“ und der Anlage „Gundelfinger Straße“. (heute REAL).
Auf sehr feuchten moorigen Untergrund wurden 59 Gärten mit jeweils ca. 250 qm angelegt. Eine vollständige Drainierung des Geländes wurde durch Einspruch der Stadt Freiburg aus Gründen des Landschaftsschutzes nicht gestattet. Die ersten Pächter mussten daher ihre Parzellen selbst entwässern.
Von der Stadt wurden die Außenbepflanzung, die Wege, die Einzäunung sowie der Parkplatz erstellt.
Die Kosten der Wasserversorgung und Verlegung der Hauptleitung übernahm auch die Stadt Freiburg; die Einzelanschlüsse, Entnahmestellen und Leitungen in den Parzellen wurden von den Pächtern durchgeführt. Der Generalpachtvertrag wurde am 10. November 1970 geschlossen.
Auf Veranlassung des Vorstandes wurden einheitliche Holzhäuser an vorbestimmten Plätzen errichtet. Überdachte Sitzplätze, Anbauten für Geräte, Gewächshäuser und Zwischenzäune waren grundsätzlich nicht erlaubt.
In den Jahren 1980/81 wurde das Vereinsheim mit Toilettenanlage errichtet, und ein Kinderspielplatz mit Bolzwiese angelegt.
Im Jahre 1984 hat die Anlage „Höfle“ am Landes- und Bundeswettbewerb um die schönste Gartenanlage teilgenommen. Hier wurde auf Landesebene der 1. Preis errungen. Aufgrund der großen Nachfrage wurden weitere Gärten in den Jahren 1991/92 angelegt.
Die Gartenanlage „Höfle“ hat nun 210 Parzellen unverändert bis zum heutigen Tag.
In den neuen Bauabschnitten wurden seitens der Stadt Freiburg neue Richtlinien erlassen, sodass nun verstärkt Steinhäuser gebaut werden konnten. Auch mussten aufgrund der vielen neuen Pächter weitere neue Toilettenanlagen errichtet werden.
Die Vereinskantine wurde im Jahr 2004 zur voll konzessionierten öffentlichen Gaststätte im „Höfle“ umgewandelt. Sie ist heute eine bekannte und beliebte Gaststätte mit großer Gartenterrasse am Rande der Stadt Freiburg.
Hungerberg
🗺 Schlangenweg, 79104 Freiburg
Die Gärten der Anlage „Hungerberg“ werden seit Mai 1947 beim Gartenamt geführt. Sie entstanden als sogenannte Kriegsgärten, auf ungenutztem Wiesengelände. Aufgrund der Hanglage bestand damals kein städtisches oder privates Bauinteresse.
Am 1. Dezember 1954 wurde ein Generalpachtvertrag für diese Anlage mit dem Gartenverein Freiburg Nord und der Stadt Freiburg abgeschlossen. Vom Vorstand wurde Herr Josef Meier als erster Obmann bestimmt. Die Anlage hat 10.998 qm und umfasst 43 Gärten.
Probleme ergeben sich durch die starke Hanglage und Verschattung durch die Nähe zum angrenzenden Wald. Die Wasserversorgung erfolgt durch das städtische Wassernetz. Eine eigene Vereinsanlage mit Toiletten besteht.
Vordermatte
Das Gewann ist seit dem 1.12.2012 aufgelöst. Auf dem Gelände ist die neue Endstation für die Linie 4 sowie div. Bushaltestellen und ein Park & Ride Parkplatz.
Das Gewann „Vordermatte“ entstand aufgrund der Verlegung von Gärten (Nachkriegsgärten 1947 an der Gundelfinger Straße) wegen der Bebauung Herder Verlag. Mit Generalpachtvertrag vom 28.7.1958 wurde diese Anlage dem Gartenverein Freiburg Nord zugeteilt und umfasste damals 120 Gärten. Im Jahr 1974 wurde ein Bebauungsplan für dieses Gebiet erstellt und eine Kündigung erfolgte 1977. Als Ersatzgelände wurde dem Verein das heutige „Höfle“ und die jetzige Anlage „Vordermatte“ angeboten.
Nach längeren Verhandlungen zwischen der Stadt und dem damaligen Vorstand wurde dies akzeptiert. Die jetzt bestehenden 39 Gärten der „Vordermatte“ wurden mit Generalpachtvertrag vom 29.01.1979 Bestandteil des Gartenvereines Freiburg Nord. Die Pächter waren überwiegend die Nutzer der alten gekündigten Anlage.
Bei der Erstellung der Neuanlage wurde eine Parzellengröße von ca. 250 qm angestrebt.
Die Gartenhäuser mussten ausschließlich aus Holz sein und durften nur an den vorbestimmten Plätzen errichtet werden.
Die Wasserversorgung, Umzäunung, Außenbepflanzung, Wege und Parkplatz wurden von der Stadt angelegt. Wie in jeder Neuanlage wurden keine Zäune innerhalb der Anlage erlaubt.
Probleme ergeben sich hier aus der Nähe zum Zubringer Nord durch Lärm und Verschmutzung.
Für die Erstellung der Stadtbahnlinie nach Gundelfingen sind die Gärten zum 30.11.2011 gekündigt. Die Anlage wird von der Stadt Freiburg bzw. durch den Projektträger VAG abgeräumt.
Die Stadt Freiburg kann keine Ersatzgärten anbieten, obwohl Sie nach dem Bundeskleingartengesetz hierzu verpflichtet wäre.
Wir warten weiter auf Ersatzgärten, die der Gemeinderat zwar bewilligt hat, aber durch die Stadtverwaltung nicht erstellt werden.